The Seed
Halil Celiksoy
Der weitgehend unbekannte Regisseur Sam Walker lässt eine undefinierbare Kreatur aus dem All ins Swimmingpool eines Hauses rauschen, in dem die drei Mädchen Heather, Charlotte und Deidre ihr Wochenende verbringen möchten. Das beeindruckende Haus gehört Heathers Vater. Der Grund für das gemeinsame Wochenende ist ein bevorstehender Meteoritenschauer, der sich in der Mojave-Wüste aufgrund der Dunkelheit am besten beobachten lässt. Außerdem möchte Deidre als aktive Instagramerin ihren Fans etwas Besonderes bieten. Doch das außerirdische Wesen wird das Leben der drei ahnungslosen Mädchen in einen Alptraum verwandeln. Der Film wirkt überaus erfrischend und anders. Das Setting hebt sich in jeder Hinsicht gut ab. Gerade in der Filmkultur der Gegenwart. Denn die Zeit der außerirdischen Besuche ist im heutigen Kino etwas überholt.
In den 90ern hat sich damit noch Roland Emmerich in „Independence Day“ auseinander gesetzt. Zuvor war es John Carpender in „The Thing“. Außerirdische Bedrohung hat sich nach und nach aus dem Horrorrepertoire weitgehend und spürbar zurückgezogen. Zumindest tritt sie nicht mehr in der Machart der 90er auf. Vielleicht bringt es deshalb neuen Wind in die so auf paranormale Aktivitäten konzentrierte Horrorwelt. Walker landet mit seinem Debütfilm in nahezu jeder Top-Ten-Bewertung der besten Horrorfilme. Nicht ohne Grund. Die Bilder sind keine billigen und voreilig gefertigten Animationsbilder und soweit ich das beurteilen kann, wurde viel mit Maske, anstatt mit Computer gearbeitet. Echter Glibber also. Mich haben die ekelhaft- authentischen Bilder und der geradlinige Aufbau beeindruckt. Sehr schnell und doch nicht billig verwandelt sich der Film in ein blutig-verstörendes Cocktail aus gelungenen Effekten und einer guten Portion Blut. Der Spannungsaufbau ist sehr gut gelungen, obwohl zu Anfang klar wird, dass die Kreatur nichts Gutes bringen wird.
