Thriller

Calibre

Halil Celiksoy

Vaughn Carter (Jack Lowden) ist werdender Vater und möchte sein Glück mit seinem besten Freund  Marcus (Martin McCann) teilen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg zu einem Jagdausflug. Der unsicher wirkende Voughn ist kein Jäger und lehnt es grundsätzlich ab, Tiere zu erschießen. Da ihm jedoch ein neuer Lebensabschnitt bevorsteht, und Marcus dies als besonderen Anlass hierfür sieht, hat Voughn keine andere Wahl, als sich mit seinem Freund auf den Weg zum weiten und menschenleeren schottischen Hochland zu machen. Der fröhlich beginnende Traumausflug unter Männern verwandelt sich durch einen kurzen Moment der Unachtsamkeit in einen echten Albtraum. Ungewollt erschießt Voughn ein Kind, das sich während des Zielens direkt hinter dem Reh versteckt hat und daher übersehen wird. Ungläubig begeben sich beide zum getöteten Kind.

Einige Sekunden später taucht der Vater des Kindes auf. Von hier an geht alles sehr schnell. Der unter Schock stehende Vaughn verfällt in eine anhaltende Handlungsunfähigkeit. Stattdessen trifft Marcus unter dem Eindruck des gegenwärtigen Wahnsinns schnelle und verhängnisvolle Entscheidungen. Fast kann man jeden weiteren Schritt voraussagen, weil der Film sich an die psychologischen Grenzen des menschlichen Handelns und Denkens heranwagt. Hier gibt es keine Zeit zum Nachsinnen und auch keine Zeit für psychologische Denkkünste. Und so stürzt sich der seit dem Unfall in Paralyse befindliche Voughn von einer kriminellen Handlung in die nächste. Ganz gegen seinen Willen begibt er sich in die Spirale moralisch verwerflicher Entscheidungen. Dennoch verrät der Charakter Voughn´s, dass er seinen Frieden finden und sein Gewissen auf einen erträglichen Zustand bringen wird. Die Erzählung ist von Anfang an kompromisslos und kalt. Die Geschichte ist trotz des einfachen Aufbaus, unerschrocken und wendungsreich und bindet den Zuschauer von Sekunde eins betonfest an die Story. Die Charaktere treten immer deutlicher hervor. Reue, Angst, Furcht und Fassungslosigkeit sind in treffender Mimik dargestellt und fügen sich gelungen in die authentische Atmosphäre.

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