Thriller

A Fall from Grace

Regie: Tyler Perry

Crystal R. Fox: Grace Waters — Phylicia Rashād: Sarah Miller/Betty Mills — Bresha Webb: Jasmine Bryant — Mehcad Brooks: Shannon/Maurice Mills

Meine Bewertung: Kann man machen/ durchaus spannend/ das Ende geht wohl besser

Wer träumt schon nicht davon? Eine unerwartete Liebe, ein Abenteuer, eine Begegnung, die das Leben so plötzlich auf den Kopf stellt. Genau das geschieht der älteren und gerade frisch getrennten Bankangestellten Grace Waters, die von ihrem Ex-Mann mit einer weitaus jüngeren Frau betrogen wurde. An die Liebe glaubt sie nicht mehr. Dafür pflegt sie eine sehr gute Beziehung zu ihrer Freundin Betty Mills (Phylicia Rashad). Die erzählt ihr von einer Kunstgalerie und dass Grace diese besuchen solle. Dort, wie sollte sein, lernt sie einen charmanten und intelligenten Künstler kennen, von dessen Ausstellung sie sich sehr beeindruckt zeigt.

Bis hier her bedient sich der Film dem gewöhnlichen Liebesdrama-Repertoire, das, wie so oft, mit dem unabhängigen und verträumten Künstler beginnt und meistens in einem Alptraum endet. Und nicht einmal auf das allbekannte Begegnungsspielchen kann Regisseur Tyler verzichten. Denn Grace unterhält sich mit dem Künstler und merkt es nicht einmal. Von da an verlässt Tyler die allzu amerikanische Erzählweise und es gelingt ihm, ein detailliertes Fundament für sein extrem einfallsreichen Drama zu legen.

Ohne Zweifel lässt er den Zuschauer das Glück der vom Schicksal schwer getroffenen Grace spüren. Alles scheint perfekt. Irgendwo zwischen den romantischen Bildern des Liebesglücks beginnt der Zuschauer dann doch zu zweifeln. Das ist, so nimmt man es zumindest wahr, vom Regisseur durchaus gewollt. Und auch die Bezogenheit zur Realität fehlt an keiner Stelle. Betrügereien kennen in ihrer Vielfältigkeit keine Grenzen. Die Geschichte der Grace ist, spannend, schmerzvoll und beeindruckend erzählt. Der Film enthält ein authentisches Stück Leben. Dafür driftet die gut begonnene Geschichte so ziemlich zum Schluss in die bunte Absurdität.

Das liegt daran, dass Tyler aus der verzweifelten Grace eine Mörderin macht. Ob nun in Verzweiflung oder nicht. Grace muss ins Gefängnis. Diese unerschütterliche Tatsache nimmt dem Film die Flexibilität. Daher also der abrupte und unrealistische Twist in der Geschichte. Der Focus geht nun weg von der zum Mord verurteilten Grace zu einer Wahrheit, bei der man sich über ihre waghalsige Entwirrung nur wundern kann. Sehr hektisch und fantasievoll endet die Geschichte natürlich positiv. Aber zufrieden macht sie trotzdem ich. Die Fantasie verliert in diesem Film so ziemlich die Kontrolle.

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