Thriller

The Intruder

Zu Regie und Besetzung

Mit „The Intruder“ bringt Regisseur Deon Taylor neuen Glanz in seine bisher eher schleppend verlaufene Regie-Karriere. Und das schreibe ich ganz bewusst, denn: Taylor ist sicherlich ein leidenschaftlicher Filmemacher, der bis jetzt leider nur nicht so viel Glück mit dem Ergebnis seiner Werke hatte. 2007 hatte Taylor im nicht besonders erfolgreichen Teenie-Slasher „7enty 5ive“ Regie geführt. Wesentlich überzeugender war er da schon mit seinem Action-Thriller „Black and Blue“. Die beiden Filme flankieren einen Zeitraum, in dem Taylor zu seiner Nische findet: Dem Horror und dem Thriller. Dabei setzt er auffällig auf afroamerikanisches Ensemble. Doch die Schaffensperiode bringt keine nennenswerten Werke hervor. Denn letztlich scheitern die thematisch durchaus interessanten Filme in der Umsetzung. Filme wie „The Hustle“, „Traffik“ oder „Meet the Blacks“ müssen gezielt gesucht werden, irgendwo im unüberschaubaren Angebot an Filmen außerhalb der Mainstreamriege. Hier und da findet man eine Kritik auf einer Plattform, die sich den unbekannten Streifen des Underground-Kinos verschrieben hat. Schwer war es auch, deutsche Trailer zu finden. So erscheint bei der Suche nach „the Hustle“, das amerikanische Sport-Drama mit Adam Sandler in der Hauptrolle. Kein Spur von Deon Taylor also. Sein letzter Film war „The house next door“. Auch in diesem Fall konnte ich keine ausführliche Kritik oder Resonanz zu diesem Film finden. Um so mehr feiere ich „The Intruder“. Möglicherweise bringt Taylor nach und nach sein Wiedererkennungswert auf den Markt. Der Thriller mit Dennis Quaid in der Hauptrolle ist erfrischend gut gelungen, setzt auf authentische Figuren und einen langsam aber konsequent ansteigenden Spannungsbogen. Quaid kennen wir bereit aus Filmklassikern wie „Der weiße Hai – 3D, The Day After Tomorrow“ und Horsemen. Die Rolle des vereinsamten und psychopathischen Charlie ist mit Quaid in „The Intruder“ perfekt besetzt. Auch die eher aus Nebenrollen bekannte Meagan Good als „Annie“ harmoniert mit Rolle, Charakter und Setting. Wer aufmerksam ist, erkennt sie in Saw V und Friday. Dagegen ist Michael Ealy in der Rolle von Ehemann Scott eine bekannteres Gesicht. Wir kennen ihn aus Emergency Room, 2Fast2Furious und Sleeper Cell.

Die Handlung

Scott arbeitet als Creative Director in einer Werbeagentur. Für den Tag seiner Beförderung hat sich seine Frau Annie etwas besonderes einfallen lassen und lässt die gesamte Firma in seiner Abteilung mit einer Flasche Champagner aufwarten. Das Paar möchte diesen Lebensabschnitt zum Anlass nehmen, sich ein Traumhaus in der Nähe eines wundervollen Naturschutzgebietes anzusehen. Annie ist vom ersten Blick an in das Haus verliebt. Die Umgebung ist dicht bewaldet und ruhig. Doch schon das erste Treffen mit Charlie Peck dem Hausbesitzer ist außergewöhnlich und schräg. Mitten im Gebüsch des Grundstücks läuft er mit einem geladenen Gewehr auf das Pärchen zu und erschießt den hinter ihnen stehenden Hirsch. Charlie gibt sich im Laufe des Kennenlernens als gebrochener Mann. Seine Frau habe Krebs bekommen. In dem Haus habe er mit seinen Kindern gelebt, bis seine Frau gestorben sei. Das Haus in Foxglove, wie er es wegen den Fingerhüten nennt, habe er von seinem Urgroßvater geerbt. Zu Anfang klingt alles nach einem unglücklichen Schicksalsschlag. Nach einem unschönen Intermezzo können sich Charlie und das Pärchen auf den Kauf einigen. Doch Charlie benimmt sich eigenartig. Anstatt nach Kalifornien zu seiner Tochter zu fahren, wie er es erzählt hatte, taucht er immer wieder wegen Kleinigkeiten auf, zeigt sich zu Anfang fürsorglich, dann aufdringlich. Mal ist es eine Buch mit Telefonnummern, mal etwas wegen dem Gerätehaus. Während der Einweihungsparty lauert Charlie im Garten herum und am nächsten Tag mäht er unaufgefordert den Rasen. Von Mal zu Mal kommt Charlies gestörte und verklemmte Persönlichkeit immer deutlicher hervor. Scott wird den Gedanken nicht los, dass Charlie womöglich von Annie besessen ist. Und so baut die Geschichte das selten verrückte Psychospiel bis zur finalen Gewalt aus. Ich finde den Film in jeder Hinsicht unterhaltsam. Manche stellen mögen durchaus übertrieben sein, aber dies macht der Film durch sehr gute Bilder und dem gut spielenden Dennis Quaid als „Charlie“ locker wett.

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