Thriller

The Guest

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  • Kamera : gut
  • Schauspielerische Leistung: gut
  • Story : ok
  • Spannung: gut

Adam Wingard ist im Genre Thriller und Horror kein Neuling. Als hochambitionierten Regisseur kennen wir ihn aus Streifen wie You´re next, Blair Witch und Death Note. In einigen seiner Filme hat er neben seiner Regietätigkeit auch noch als Filmeditor gewirkt. Seit seinem Durchbruch mit dem Slasher-Film Pop-Skull hat sich Wingard in einigen Bereichen ausprobiert. Seine Filmografie zeigt aber offenkundig, dass ihn der Hang zu Thriller und Horror nie losgelassen hat. Mit „The Guest“ liefert Wingard uns ein modernen, erzählerisch schlichten, aber gelungenen Thriller, der in der deutschen Rezensionslandschaft leider nicht die würdige Bewertung erhalten hat. Und diese Unterbewertung steht im krassen Gegensatz zu den überwiegend positiven Kommentaren unter dem deutschen Trailer auf You Tube. Einer der negativen Bemerkungen in den meisten Rezensionen ist die, dass der Film zu viel Vorahnung zulässt. Kritik an Spoilertendenzen reichen mir persönlich nicht für eine mittelmäßige Bewertung. Tatsächlich bietet der Film so viel, dass dieser Aspekt völlig nebensächlich ist. Angefangen beim Hauptdarsteller Dan Stevens, der als gut aussehender Psychopath mehr als überzeugt. Auch die Dialoge haben es in sich. Unerschrocken und kompromisslos weiß David Collins (Dan Stevens) jede Situation mit einer geübten Miene zu überspielen und so die Situation für sich zu nutzen.

Seine Rolle zeichnet einen von menschlichen Eigenheiten und Bedürfnissen befreiten Soldat, der in Folge eines militärischen Experiments als Tötungsmaschine außer Kontrolle gerät. In der Basisstation aus der er geflüchtet ist, hat er nach einem misslungenen Experiment die dortigen Angestellten getötet und die Identität eines David Collins angenommen. Eines Tages klingelt David an der Tür der Familie Peterson und gibt sich als Freund des gefallenen Sohns Caleb aus. Beide hätten Seite an Seite gekämpft und David hätte eine innige Freundschaft zu Caleb gehabt. Er erzählt der völlig gerührten Mutter Laura (Sheila Kelley) sogar, dass er Caleb in seinen letzten Stunden begleitet hat. Gerührt von Davids Erzählungen bietet sie diesem an, noch einige Tage bleiben zu können. In diesen Tagen kann David trotz anfänglicher Schwierigkeiten das Vertrauen der Familie für kurze Zeit gewinnen, bis sich die Ereignisse nach und nach überschlagen. Die Tochter Anna Peterson (Maika Monroe) kann ihre Zweifel nicht ganz abschütteln und informiert sich bei der Basisstation zu Davids Identität.

Erste Ungereimtheiten kommen auf und Davids vorgeblicher Name entpuppt sich als falsch. Neben der erfrischend modernen und farbenfrohen Machart bietet der Streifen auch einen musikalischen Ausflug. Die gelungenen Bilder werden begleitet von F.O.O.L, Love and Rockets, Steve B.Clan of Xymox. Die viel kritisierte Berechenbarkeit in vereinzelten Szenen ist durchaus berechtigt, nimmt dem künstlerischen Gesamtbild jedoch nicht viel. Die hintergründige Story fällt etwas mager aus. Man weiß eben nur, das David eine falsche Identität hat, flüchtig ist und schon einige Menschen getötet hat. Die Action ist ausreichend, kommt aber an manchen Stellen etwas zu kurz. Ich hätte mir mehr Prügelei gewünscht. Ansonsten bin ich ein großer Fan dieser filmischen Glanzleitung. The Guest ist ein schillernder Thriller mit authentischen Figuren und einem richtig stabilen Aufbau.

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